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Über die Unfähigkeit fremd zu gehen

“Tut mir leid, aber ich kann das nicht!”, sagte er leise und löste sein Gesicht von meinen Brüsten.

“Jetzt kommt gleich, das hat aber nichts mit dir zu tun”, dachte ich und prompt kam es.

Das ist der Standardspruch wenn einer plötzlich nicht mehr will, meiner war das übrigens früher auch oft. Hab dann mit “schlechtem Gewissen”angefangen, aber Tatsache war, der Kerl hat es nicht gebracht.

Und dann erklärte er es mir. Verheiratet mit einer tollen Frau, zwei Kinder. Schon nach dem ersten Kind haben sexuelle Aktivitäten nachgelassen und nach dem zweiten dann nahezu vollständig aufgehört. Ratlos sah er aus und geknickt. Ob er sie bedrängt hat, fragte ich ihn, aber er verneinte das und selbst machen würde sie es sich auch nicht.

Klischeehafte Situation, wie sie vielerorts und oft vorkommt, dachte ich so bei mir, während er weiter erklärte, auf dem Bett sitzend und ich nackt darin liegend. Oft und lange haben sie darüber diskutiert, er habe sogar einen Freifahrtsschein, weil sie ihm nicht im Wege stehen will und er ausreichend zu Sex kommt. Das sei schon mächtig viel, andere hätten das schließlich nicht. Es würde nicht bedeuten, dass er mich nicht nochmal besuchen will, im Gegenteil, er wolle nur noch einiges sortieren, wie er es nannte.

Sehr verwirrt war er, denn er hatte sich über die Möglichkeit fremd gehen zu “dürfen” sehr gefreut. Und dann das! Und das trotz Freifahrtsschein. Er verstand die Welt nicht mehr. Auf Nachfragen antwortete er, er sei noch nie fremd gegangen, mal Gefummel und so, aber nicht gefickt.

Gern hätte ich es ihm gesagt, was da passiert war, aber ich fand es besser ihn das selbst herausfinden zu lassen. Gleichzeit kam der Gedanke, ich könnte ja mal wieder meinen Fans etwas schreiben. Bestimmt werden sich viele hier wiederfinden können mit dem Problem und auch mit meiner Lösung, bzw Erklärung.

Gehen wir nochmal zurück. Ein junger Mann mit Freifahrtsschein von seiner Frau aus und einer tollen Frau im Bett (er steht auf reif und rund mit großer Oberweite, war also genau sein Typ), der Ständer war auch perfekt, also sein Schwanz hätte da auch super mitgemacht, aber er konnte nicht. Er musste aufhören, von mir abrücken.

Und warum? Weil er sich bewusst wurde, dass er diesen wunderschönen Schwanz lieber in seine Frau gesteckt hätte. Dass er Zärtlichkeiten lieber mit ihr getauscht hätte, dass er es vor allem gern gehabt hätte, wenn sie ihm zeigt, wie geil sie auf ihn ihn ist, wie geil er sie immer noch machen kann. Er würde Neues lieber mit ihr erobern, statt mit einer ihm völlig fremden Frau, für die seine Zärtlichkeiten gar nicht wichtig sind und die bei mir auch völlig falsch sind. So etwas wie innigen Sex in einer Ehe kann man eben nicht bei einem Fickdate erleben und die Dinge, die man dabei tut nun mal nicht eins zu eins übertragen.

Fast sehnsüchtig erzählte er von ihr und in jedem Wort schrie er innerlich mit: Warum liebt/will sie mich nicht mehr.

Es ist das Weggestoßen sein, dass ihn so trifft. Nicht mehr sexuell attraktiv für seine Ehepartnerin zu sein ist schrecklich, das muss auch MANN erst mal verkraften. Er sagt, sie hätte keine Lust mehr auf Sex, aber genauso könnte sie sagen, ich habe keinen Bock mehr auf dich! So empfindet er es jedenfalls, auch wenn er es nicht offen sagt.

Ich kann mir gut vorstellen wie das bei den Beiden zugeht. Er macht ihr sicher noch Komplimente und schmachtet sie an, sie dagegen tut im Bad so als würde sie diesen tollen Schwanz gar nicht bemerken und auch nicht diesen schönen Körper. Er ist ein Mann nach dem sich sicher die ein oder andere Frau umdreht…warum bloß nicht seine Frau?

Wenn die Familie eine Zeit lang wichtiger ist als Sex, dann ist das nur natürlich, aber wenn beide zulassen, dass sie sich ganz aus der Ehe verdrückt, dann haben beide einen sehr großen Fehler gemacht. Da müssen beide an einem Strang ziehen und die Lust auf Sex wach halten. Das muss nicht stoisches Ficken sein und auch nicht oft. Sich Zeit füreinander nehmen, gegenseitig massieren, küssen, streicheln und dafür einen festen Rahmen haben würde reichen. Ist das schon nicht mehr möglich, dann stimmt etwas nicht an der Beziehung und zwar nicht erst seit der letzten Schwangerschaft. Oft ist es so, dass die zweiten Kinder nur kommen, um die Familie zu stabilisieren, weil einer von beiden, oder sogar beide unbewusst merken, es stimmt was nicht. Statt es auszusprechen und daran zu arbeiten wird das Kitten der Ehe ohne Beziehungsarbeit durch ein weiteres Kind erledigt. Leider nur scheinbar, denn die Probleme verschwinden ja nicht, nur weil man sie verdrängt und lieber ein weiteres Kind benutzt um dadurch zu erreichen, dass man sich nicht trennen darf.

Das, was ihm heroisch erscheinen mag, nämlich dass ihm seine Frau einen Freifahrtsschein gibt, ist in Wahrheit nur ein Schutz ihn nicht mehr an sich heran lassen zu müssen, oder nicht so oft. Am liebsten wäre sie ihn ganz los, aber das traut sie sich nicht, diejenige zu sein, die die Familie zerstört. Fakt ist, das Ehefundament bröckelt schon länger und nicht allein durch sie.

Um zur Ausgangsfrage zurück zu gehen. Er kann nicht fremd gehen, weil das, was er dafür braucht nicht in anderen Frauen/Situationen vorhanden ist. Sex scheint für ihn etwas ganz Besonderes zu sein und die Frau hierzu kann daher nicht wahllos ersetzt werden und seine Gefühle sind dabei nicht so mir nichts dir nichts auf eine andere Frau übertragbar. Wenn er Sex nicht komplett abspalten kann und er ihn quasi ganz neu für sich erfindet, auch ohne küssen und schmusen und allzu viel Nähe, dann wird das nichts, fürchte ich. Oder wenn, dann kommt er einer anderen Frau so nahe, dass das schon wieder gefährlich ist für die Ehe, die ja eigentlich gerettet werden sollte durch das Fremdgehen. Müssen dann also noch mehr Kinder her? Wird der Ein oder Andere fragen? Ja, das kann schon möglich sein!

5 Reaktionen zu “Über die Unfähigkeit fremd zu gehen”

  1. Rittersporn

    Hallo,

    das ist eine durchaus schlüßige Theorie. Sicherlich hast du ihn dadurch schon geholfen, dass er seine Probleme einmal unverblümt aussprechen konnte.

    Es zeigt sich dadurch deutlich, das Sex von jedem Menschen anders gelebt und interpretiert wird.

    Liebe Grüße
    vom Rittersporn

  2. Cyrano

    Hi, ich denke auch das es bei vielen Männern so ist.
    Bei mir ist das ähnlich gelagert. Meine Holde will von Sex auch nichts wissen. Ich habe auch sowas, wie ein Freifahrastschein. Allerdings habe ich keine Probleme mit Sex mit fremden, da ich schon seit meinem 18ten in Swingerclubs gehe und mich daher recht gut Fallen lassen kann.
    Aber bei anderen Männern und auch übrigens Frauen, habe ich das schon mitbekommen.
    LG Cyrano

  3. Ritschie

    Du hast mich grade sehr nachdenklich gemacht…

    Aber ich bewundere die Art, wie Du schreibst sehr !

  4. sundern12

    Auch ich bewundere Deine Art zu schreiben.
    Ich habe ähnliches erlebt, der nicht abschüttelbare Alltag hat meine Frau blockiert, ich kam an sie nicht ran. Das trieb mich dann in die Arme einer Anderen.Kompromisse müssen in einer Partnerschaft immer sein. Uns beiden wurde es aber erst klar, dass jeder seinen Teil dazu bei trug als wir getrennt waren.
    Ich hoffte sehr, sie sieht auch ihren Anteil an der Trennung, als ich wieder von Kompromissen bei der Anderen stand wog ich beide Beziehungen miteinander ab, kam zu dem Ergebnis zurück zu gehen und auf meine Frau zu Warten. Diese Phase haben uns beide zum Nachdenken gebracht und wir sind wieder zusammen, haben sehr intensiven Sex zusammen, weniger aber um so intensiver.
    Eine Erfahrung, welche ich nicht mehr missen will
    LG Sundern12

  5. blurb6969

    Die Analyse musste ich mir zwei mal durchlesen. Meine Situation ist ganz ähnlich, abgesehen davon, dass ich nie einen “Freifahrtschein” bekommen würde und dass wir nicht einfach ein zweites Kind bekommen können, um die Schwierigkeiten zu verdecken. Reden bringt aber nichts, man bekommt zwar recht, dass es wieder innigere Stunden geben muss, aber die Ausführung wird immer wieder verschoben. Alltag, Arbeit, Stress, Kind, Müdigkeit, Kopfschmerzen, “in vier Wochen möchte mein Chef zehn Seiten zum Thema … von mir geschrieben haben, vorher geht gar nichts”, nur eine kleine Auswahl an Ausreden. Irgendwann findet man sich vermutlich damit ab, dass erfüllende Intimität ein Privileg von wenigen ist, die großes Glück hatten.
    LG, Blurb6969

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